Abgesehen davon, dass unklar bleibt, was die Überschrift "Migrationsgesellschaft braucht Integrationsgesellschaft" bedeuten soll, plädiert die LAG Flucht und Migration sich in diesem Wahlprogramm langsam von dem Begriff der "Integration" zu lösen. Der Begriff Integration bedient oft die Vorstellung, die Gesellschaft sei eindeutig in Menschen mit oder ohne Einwanderungsgeschichte aufteilbar. Von dieser Annahme wird dann oftmals eine einseitige Bringschuld für denjenigen abgeleitet, die "dazukommen". Aus unserer Sicht ist das zu einfach gedacht, denn es wird der vielschichtigen Lebenswirklichkeit der meisten Menschen in unseren beiden Städten nicht gerecht. Politisch geht es darum, für alle Menschen, unabhängig von ihrem Hintergrund, verbindliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die ihnen ermöglichen, gleichberechtigt am sozialen Leben teilzunehmen und ihre Grundrechte wahrnehmen zu können. Deshalb wollen wir nicht mehr von Integration sprechen, sondern von Politik, die gesellschaftliche Teilhabe in der Migrationsgesellschaft gestaltet. Dabei verkennen wir natürlich nicht, dass dieses Unterfangen große politische und gesellschaftliche Anstrengungen mit sich bringt. Politisch haben wir Grünen schon begonnen diesen Weg zu gehen. So wurde das alte "Integrationskonzept" in dieser Legislatur von einem "Rahmenkonzept gesellschaftliche Teilhabe und Diversity" abgelöst, das die hier vertretene Auffassung im weitesten Sinne teil (siehe https://gruenlink.de/2ljz, S.6, 11, 13).
Kapitel: | Was wir als Gesellschaft brauchen |
---|---|
Antragsteller*in: | LAG Flucht und Migration (dort beschlossen am: 20.10.2022) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 27.10.2022, 16:57 |
Kommentare